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Mittwoch, 11. Mai 2011

Quasifeministisches Geflenne

"Deutsche Medien, Politiker und Menschenrechtsorganisationen schweigen. In Marikina auf den Philippinen findet eine Massenbeschneidung von Jungen statt. Die Stadt möchte damit einen Rekord schlagen und ins Guinness-Buch der Rekorde kommen. Mindestens 1500 Jungen sollen beschnitten werden.1"

Jeder kennt die feministischen Klagen über die Beschneidung von Mädchen im Zuge ihrer Fruchtbarkeitswerdung. Mag sein das diese Klagen berechtigt sind. Nachvollziehen kann man die Auswirkungen derartiger Manipulationen nicht. Wahrscheinlich sind es vorbeugende Maßnahmen zur Einschränkung latenter weiblicher Promiskuität, mithin eine sozial stabilisierende Maßnahme. Wenn Sex keinen Spaß macht, lebt die Gesellschaft ruhiger.

Bei der Beschneidung von Knaben sind die Motive weniger naheliegend, es könnte sich um einen rein medizinisch implizierten Ritus handeln, der religiös verbrämt zum Brauchtum aufgestiegen ist. Beschneidungen von Knaben standen in archaischen Gesellschaften oft für einen Initiationsritus, bei dem Knaben in die Männerwelt aufgenommen wurden. Für gewöhnlich wurde die Initiation fällig, wenn die Knaben die Frauenhäuser verließen, um in männliche Gruppen aufgenommen zu werden, die ihre weitere Erziehung übernahmen. Das geschah in der Regel im sechsten oder siebenten Lebensjahr.

Da ich selber beschnitten bin - nein, ich bin kein Jude - kann ich mir ein Urteil über die Auswirkungen des Eingriffes erlauben. Er gehört zu meinen ersten bewussten Erinnerungen an mein junges Leben. Allerdings bin ich weder traumatisiert, noch sexuell gehemmt. Ich damals geweint. Aber irgendwie gehören solche Riten dazu, wenn man ein richtiger Mann werden will und der anerkennende Schulterschlag meines Vaters ist mir heute noch mehr wert als mein damaliges Geflenne, für das ich mich eher schäme.

Daher verstehe ich die Aufregung der quasifeminstischen Klageweiber von der sogenannten ‚maskulinen’ Front nicht, denn offensichtlich ist der Ritus der Beschneidung dort Teil der Mannwerdung, also etwas auf das man Stolz sein sollte. Initiationen gehören von jeher zur männlichen Lebenswelt und ihre Dekonstruktion ist Teil feministischer Strategie.

Die ganze Machart dieses Textes erhärte meinen Verdacht, dass diese weinerlichen Typen nichts anders als eine Dildoverlängerung des gewöhnlichen Feminismus sind.

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(1) Menschenrechte gelten offenbar nicht für Jungen; Webjungs.de

5 Kommentare:

  1. Du solltest Dich mal über die Beschneidung der Frauen an sich informieren.
    Wenn Du dies mit der Beschneidung der Männer gleichstellst, so würde Dir jetzt Deine Eichel fehlen!

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  2. Bloß gut, das wenigstens einer informiert ist. Schätze, man hat Dich 'aufgeklärt'.

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  3. "Allerdings bin ich weder traumatisiert, noch sexuell gehemmt. Ich damals geweint." LOL Sigmund Freud hätte seine helle Freude dran... Du damals geweint, ja? Herrlich, dieser bezeichnende Lapsus, ein Rückfall in die Kindersprache.
    Immerhin schön, dass du dich jetzt mit Daddys Segen dank des Fehlens deiner Vorhaut als vollwertiger Mann fühlst und es nicht nötig hast, dich in deiner Maskulinität bedroht zu fühlen, etwa durch eine feministische Weltverschöwrung.
    In archaischen Kulturen müssen die Jungen, um zum Mann zu werden, als Initiationsritus eher so etwas leisten wie über Rinder springen oder Honig für ihren Stamm zu besorgen als beschnitten zu werden... Heutzutage geht der Papi mit seinem Sohnemann übrigens auch gerne mal in den Puff oder Stripclub.
    PS: Für Mädchen / Frauen sind Initiationsriten genauso wichtig. Man denke nur an die erste Periode.
    Die Beschneidung von Frauen ist ein Euphemismus, in Wirklichkeit handelt es sich um eine Genitalverstümmelung, wie mein Vorgänger schon richtig bemerkte. Dabei wird die Klitoris teilweise oder ganz entfernt (sie reicht übrigens einige Zoll weit ins weibliche Innere), was ganz richtig ein Äquivalent zum Entfernen der Eichel wäre. Die Auswirkungen dieser "Manipulationen" sind sehr wohl nachvollziehbar, zum Beispiel ein Leben lang Schmerzen und tödliche Infektionen, ganz zu Schweigen vom Verlust der sexuellen Freude. Die Gründe dafür sind leider auch nachvollziehbar, ich bezweifle jedoch, dass es irgend etwas nützen würde, sie dir auseinanderzusetzen.

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  4. PS: Ein durch und durch edles Unterfangen, so viele Jungen wie möglich gleichzeitig zum vollwertigen Mann werden zu lassen, um einen Eintrag im Guiness Buch der Rekorde zu kriegen. Das nenn ich Tradition.
    PPS: Lern mal, wann man "das" und wann man "dass" (ex-"daß") schreibt. So schwer ist das nicht.

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